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5.1.2015

Familienminister Grüttner: Wichtiges Signal der Unternehmen an pflegende Beschäftigte

“Ich freue mich, dass sich so viele Unternehmen bereit erklärt haben, die Charta zu unterzeichnen und damit ein klares Signal aussenden, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die beispielsweise Angehörige pflegen, in dieser schweren Lebenssituation helfen möchten. Dass es nach nur einem Jahr schon 51 Unternehmen sind, die mitmachen, zeigt, dass wir mit der Aktion ein wichtiges Thema angepackt haben – für Unternehmen sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte der Hessische Familienminister Stefan Grüttner im Rückblick auf das Jahr 2014.

Personalpolitischer Druck wird weiter zunehmen

In Hessen ist der Anteil der Menschen, die einen Angehörigen pflegen, größer als in allen anderen Bundesländern: Laut Statistischem Bundesamt waren 2011 etwa 3,3 % der Hessen auf Pflege angewiesen – in absoluter Zahl 199.655 Personen. 76 % von ihnen wurden von Angehörigen betreut. Im Bundesdurchschnitt waren es rund 70 %. Schon in naher Zukunft wird die Zahl der pflegenden Angehörigen deutlich steigen, denn in nur 15 Jahren wird bundesweit mit 3,4 Mio. (2013: 2,53 Mio.) Pflegebedürftigen gerechnet. In Hessen dürften es im Jahr 2030 etwa 272.000 sein. Damit nimmt auch unweigerlich die Zahl der Personen zu, die Beruf und Pflege vereinbaren müssen. Über die Hälfte der Pflegenden sind bereits heute erwerbstätig. Angesichts des steigenden Fachkräftemangels wird der personalpolitische Druck durch das Pflegethema also unweigerlich und schnell zunehmen.

Die Familienpflegezeit, die ab dem 1. Januar 2015 u. a. mit dem Rechtsanspruch auf Teilzeit eine wichtige Erweiterung findet, bietet pflegenden Beschäftigten maßgebliche Unterstützung. Um den konkreten Bedürfnissen der pflegenden Beschäftigten Rechnung zu tragen, sind aber auch individuelle Maßnahmen durch die Arbeitgeber gefragt. Gerade diese tragen maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und zur Motivation der Beschäftigten entscheidend bei.

Unterstützung vor allem für kleine und mittlere Unternehmen

Die hessische Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ möchte vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, ihre Personalpolitik pflegegerecht auszurichten. Die bundesweit einmalige Initiative leistet dazu auch konkrete Unterstützung – in Form von verschiedenen Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Arbeitgeber wie auch für Arbeitnehmer wie etwa Kompetenztrainings und Qualifizierungsmaßnahmen zum Pflege-Guide.

51 hessische Arbeitgeber haben mit der Unterzeichnung der ebenfalls von der Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ Ende 2013 ins Leben gerufenen Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bereits ein deutliches Bekenntnis für eine pflegegerechte Organisationskultur abgegeben. Viele von ihnen zeigen einen lösungsorientierten Umgang – mit konkreten Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Mit gutem Beispiel voran – aktive Arbeitgeber in Hessen

  • MediClin Reha-Zentrum am Hahnberg und der MediClin Klinik für Akutpsychosomatik am Hahnberg
  • Asklepios Kliniken Nordhessen
  • Hess-Natur Textilien GmbH
  • Kommunikationsagentur ansicht
  • REWE Markt GmbH
  • Deutschen Wetterdienst
  • G+M Steuerberatung
  • Taunus Sparkasse