Qualifizierung zum betrieblichen Pflege-Guide

Ein Foto einer lächelnden Frau.

Werden Sie persönliche Ansprechpartnerin oder persönlicher Ansprechpartner für pflegende Beschäftigte.

Beschäftigte, die in Pflegesituationen geraten, brauchen in der Regel schnell Informationen und Aufklärung darüber, wie sie Pflege und Berufstätigkeit miteinander vereinbaren können.

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich unter Kontakt an die für Sie hinterlegte Ansprechpartnerin.

Weitere Details und Hinweise finden Sie zudem im Download-Center.

 

Grußwort Herr Lamm

Ein Foto von Herrn Detlef Lamm, Vorstandsvorsitzender der AOK Hessen.

“Wer von jetzt auf gleich mit der Pflege eines Angehörigen konfrontiert wird, hat etliche Fragen. Viele sind sogar überwältigt von dieser neuen Situation, erst recht, wenn das erstmals passiert, denn kaum jemand beschäftigt sich präventiv mit diesem Thema. Die hierfür ausgebildeten Pflege-Guides in über 200 hessischen Unternehmen fangen diese Menschen auf, informieren sie gezielt, individuell und lösungsorientiert. Denn es gibt immer einen Weg.“

Detlef Lamm, Vorstandsvorsitzender der AOK Hessen

 

Wer kann betrieblicher Pflege-Guide werden?

Die bislang ausgebildeten betrieblichen Pflege-Guides in Hessen haben verschiedene Positionen in ihren jeweiligen Unternehmen inne. Dazu zählen Geschäftsführung und Personalverantwortliche ebenso wie Betriebsräte oder (leitende) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bei der Entscheidung sollte die Frage im Mittelpunkt stehen, wem sich Betroffene im Fall der Fälle innerhalb des Betriebs anvertrauen würden.

Pflege-Guides sind Vertrauenspersonen für die Beschäftigten.

Betriebliche Pflege-Guides sind erste Ansprech- und Vertrauenspersonen in den Unternehmen, wenn Beschäftigte eine solche Ausnahmesituation in ihrer Familie bewältigen wollen. Betriebliche Pflege-Guides vertreten durch ihre Funktion das Thema im Unternehmen, sorgen durch eine interne Öffentlichkeitsarbeit für die Bekanntheit des Angebots im Betrieb und geben den Anfragenden eine erste Orientierung über unterstützende Hilfen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege oder die Betreuung von Angehörigen. Dazu informieren sie über innerbetriebliche Regelungen und Maßnahmen sowie über das externe Hilfenetz im Pflegefall. Zur weiterführenden Fallplanung und Beratung verweisen sie zudem neutral an zuständige regionale Pflegeberatungsstellen.

Die betrieblichen Pflege-Guides auf einen Blick

Was machen betriebliche Pflege-Guides?

Pflege-Guides...

... unterstützen Kolleginnen und Kollegen, die sich um die Pflege von Angehörigen kümmern.
... helfen durch Informationen über interne Angebote des Unternehmens und externe Möglichkeiten durch das Hilfenetz.
... verfügen über ein Netzwerk von bisher über 350 Personen, die diese Tätigkeit in anderen Unternehmen durchführen.
... geben erste Orientierung und leiten relevante Informationen weiter.

Know-How im Betrieb

Hessische Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben die Möglichkeit, einzelne Beschäftigte zu Pflege-Guides qualifizieren zu lassen, um so wichtiges Know-How in ihren Betrieb zu holen. Auf Wunsch erfolgt zuvor eine Beratung zur Auswahl von geeigneten Beschäftigten und zur Vorbereitung für diese Aufgabe.

Ein Pflegefall tritt häufig ganz plötzlich und unerwartet auf. Für betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es dann umso hilfreicher, wenn es im eigenen Betrieb bereits eine Ansprechperson gibt, die schnell und unkompliziert über Möglichkeiten der internen und externen Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und pflege informieren kann.

Die hierfür nötigen Kenntnisse und Kompetenzen werden den Pflege-Guides in einer 2,5-tägigen Qualifizierung vermittelt. Zudem erhalten alle Teilnehmenden eine umfangreiche Seminarmappe mit Checklisten, Broschüren, Notfallmappe, Informationen der örtlichen Beratungsstellen sowie einer weiterführenden Literatur- und Linkliste.

Vorbereitung und Ablauf der Qualifizierung

I Kennenlernen der betrieblichen Rahmenbedingungen, Entsendegespräch
Im Vorfeld informieren sich die Teilnehmenden über die Beschäftigtenstruktur ihres Unternehmens und erfragen, welche Maßnahmen bereits angewendet werden. Im Rahmen eines Entsendegespräches wird mit der Geschäftsleitung abgestimmt, was die Bedarfe des Unternehmens sind und wie die Aufgaben des Pflege-Guides aussehen sollten.

II Zwei separate Fortbildungstage

Qualifizierungstag 1 | 9.00 – 17.00 Uhr
• Innerbetriebliche Regelungen und externe Unterstützungsmöglichkeiten
• Gesetzliche Rahmenbedingungen
• Reflexion der Pflegesituation: Was macht eine Pflegesituation aus? Welche Belastungen entstehen?
• Hausaufgaben: Kontaktaufnahme zu Pflegestützpunkten und regionalen Angeboten, Klärung der Rahmenbedingungen für die zukünftige Arbeit im Unternehmen

Qualifizierungstag 2 | 9.00 – 17.00 Uhr
• Erfahrungsaustausch
• Rollenklärung: Was kann ein Pflege-Guide leisten? Abgrenzung zu anderen Beratungsangeboten, zum Betriebsrat und zur Geschäftsleitung
• Verankerung im Unternehmen: Wie erfolgt die Bekanntmachung?
• Übung der Pflege-Guide-Tätigkeit durch Fallbeispiele Alle Teilnehmenden erhalten eine umfangreiche Seminarmappe mit Checklisten und Broschüren.

III Review-Tag | nach 3 bis 6 Monaten | 9.00 – 14.00 Uhr (Online via Zoom)
• Austausch zu fallspezifischen Fragestellungen
• Vertiefung der Handlungssicherheit bei schwierigen Anfragen zu Pflegesituationen
• Üben von Gesprächssituationen

Alle Teilnehmenden erhalten nach Abschluss der 2,5-tägigen Schulung ein Zertifikat.

Die Qualifizierung zum/zur betrieblichen Pflege-Guide ist für die Teilnehmer/-innen kostenlos. Die Schulung wird durch die AOK Hessen gefördert.