24.11.2022
10. Verleihung der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege: Staatssekretärin Anne Janz begrüßt neue Mitgliedsunternehmen
Angesichts des Fachkräftemangels in Unternehmen und der Doppelbelastung von erwerbstätigen Pflegenden sind Vereinbarkeitslösungen bei der 10. feierlichen Charta-Verleihung immer noch topaktuell. Staatssekretärin Anne Janz begrüßt 15 neue Unternehmen in der Initiative, die damit auf 296 Unternehmen anwächst. Das hessische Modell findet auch in anderen Bundesländern Anklang und dient als Vorbild für ein nordrhein-westfälisches Landesprogramm.
Die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Anne Janz, begrüßt die neuen Charta-Unternehmen am 20. Oktober 2022 im Haus der Wirtschaft in Frankfurt in der Initiative und dankt ihnen für ihr Engagement: “Wir wissen, dass Sie als Arbeitgeber*innen in diesem Jahr durch hohe Corona-Krankenstände belastet sind und nun die Energiekrise mit noch gar nicht absehbaren Folgen hinzukommt. Dass Sie dennoch das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege nicht aus den Augen verlieren und bestrebt sind, mit Ihren Beschäftigten Lösungen zu finden, ist daher besonders bemerkenswert. Besonders freue ich mich auch darüber, heute Frau Ollertz aus Nordrhein-Westfalen begrüßen zu können, wo die hessische Initiative in einem Landesprogramm zur
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in diesem Jahr eine Schwesterinitiative erhalten hat.”
Der Vorsitzende des Vorstands der AOK Hessen, Detlef Lamm, verweist auf die wichtige Rolle der Pflege im familiären Umfeld als ein wesentlicher Pfeiler in der Gesellschaft, nicht zuletzt, weil es an professionellem Personal jetzt und auch auf absehbare Zeit mangele. Er betont daher die bestehende und zukünftige Bedeutung des Themas: “Wir wollen, dass Pflegende gesund bleiben und für ihre Tätigkeiten auch Wertschätzung erfahren. Es geht um die Leistungsfähigkeit unserer Beschäftigten. Das gelingt durch bestmögliche Unterstützung, Flexibilisierung von Arbeit, Begleitung durch ausgebildete Pflege-Guides und gezielte Informationen. Für uns alle ist der proaktive Umgang mit diesem Thema ein enormer Wettbewerbsvorteil.“
Der Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, Oliver Schmitz, berichtet aus erster Hand über die Strahlkraft der Initiative über die Grenzen Hessens hinaus, nicht nur für das Landesprogramm Vereinbarkeit Beruf & Pflege in NRW, sondern auch in anderen Bundesländern: “Die Mitglieder des Ursprungslandes der Charta begegnen mir unter anderem auch im bundesweit ausgeschriebenen Otto-Heinemann-Preis der Berliner Pflegekonferenz oder im Rahmen von Auditierungen für familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Hessische Arbeitgeber haben die Brisanz des Themas Pflege erkannt und schaffen aktiv ganz konkrete Vereinbarkeitsangebote für pflegende Beschäftigte. Die Charta kann ein erster Schritt hin zu einem systematischen und nachhaltigen Engagement für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sein. Und sie ist ein idealer Begleiter einer bereits etablierten betrieblichen Vereinbarkeitspolitik. Denn sie stärkt das Employer-Branding.”
Dr. Angela Joost vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. fasst die Leistungen der Initiative für die neuen Mitglieder zusammen, die neben der weiterhin stark nachgefragten Qualifizierung zum Pflege-Guide, Sensibilisierungsangeboten wie der Wanderausstellung Weil Pflege Zukunft braucht oder Führungskräfte-Seminaren zu Trendthemen – in diesem Jahr zum Beispiel Robotik in der Pflege – vor allem in der Vernetzung und dem Austausch mit anderen engagierten Unternehmen liegen. Abschließend gibt sie einen Ausblick: “Pünktlich zu dieser Verleihung haben wir für die Initiative ein neues, frisches CI entwickelt, quasi als Vorgeschmack für das 10-jährige Jubiläum, das im nächsten Jahr ansteht. Hierfür erwarten wir weiteren Zulauf – und die Aufnahme des 300. Mitglieds!